Ein Lichtblick
Jede von Yann geschaffene Sphäre ist mit ihrer Geographie, ihrem Klima, ihren Mysterien und ihrer Musik und ihrer Offenbarung eine Welt für sich. Man interpretiert, lässt sich vom Spiel einfangen und glaubt daran. Man sieht intuitiv, man erahnt etwas. Yann macht so Zauberer aus uns. Seine Lehre: Eine kleine Übersicht über den elementaren Schamanismus. Ohne Theorie, ohne Abstraktion, kein distanziertes Wortspiel, nur Holz, Luft, Farben, Feuer und die stürmische Nähe der Träume. Die Einfachheit des Lebendigen, eine Art übernatürlicher Unterschlupf der es uns ermöglicht, im Gold unseren eigenen Blick zu entdecken, ein wahrer Lichtblick.
Zwischen Anwesen- und Abwesenheit, heute und ewig, Licht und Dunkel, Bergson und Heidegger (ja sogar ...Tolkien, Hergé und George Lucas!), die uns von Yann zugeflüsterten beruhigenden Mitteilungen laden uns ein, das verlorene Land, das jeder von uns wieder finden möchte, zu besuchen, jenes, sich anderswo befindliche Land, das als genauso reell wie das Hiesige erahnt wird.
Fast lässt uns die Natürlichkeit jeder Sphäre das Schaffen des Künstlers vergessen. Denn das Mineral, das Pflanzliche, die Flamme und der Rauch, die eisige Transparenz und ihre Rätsel, die Leere genügen sich selbst. Weder Prahlerei, noch Harmoniekurse sind notwendig, um uns zu erklären, was zu sehen ist. Mit Yann wird nichts künstlich erneuert, und deshalb ist alles neu und schön. Wie schon Emily Dickinson eingestanden hat: Es schien mir, als wäre das Gras glücklich.
Jede Skulptur murmelt uns den Anfang einer Geschichte zu. Und was uns dabei am meisten überrascht ist, dass wir uns die Folge selbst weitererzählen. Und das hat keinen Preis.
Philippe Aubert de Molay, Drehbuchautor - Weihnachten 2010
Übersetzung A&A