Yann Perrier

Holzschnitt

YaNn Perrier, ein mit der Natur verbundener Bildhauer

Wenn der Bildhauer YaNn Perrier jenes seltsame Alphabet erforscht, das von verborgenen, unter der Baumrinde lebenden Insekten erfunden wurde und dann die Spuren ihrer Irrwege in künstlerische Siebdruckarbeiten umwandelt, ist es eine vergangene Welt, die zu uns spricht. Es ist die Welt jener Menschen, die sich der Natur nahe fühlten, die Welt verschwundener Völker, ja vielleicht eine Welt der Schamanen. Ein Universum, wo « Spezialeffekte » nichts mit moderner Technologie zu tun haben, sondern mit Sonne, Regen und deren Verbindung, dem Harz. Der Bildhauer selbst nennt es « beschriebenes Holz », das eine Art ganz und gar zeitgenössischer Kalligraphie ins Leben ruft. Haben wir nicht alle das  unbedingte Urbedürfnis, im Dialog mit der Natur zu stehen? Haben wir nicht den Wunsch, den Kontakt mit ihr wieder aufzunehmen? Indem uns YaNn Perrier einen möglichen Weg aufzeigt, schafft er auch ein Mittel, Kunst mit dem Zeitgeist zu versöhnen. Darüber hinaus antwortet er positiv, mit seiner gewohnten Bescheidenheit des Betrachters – und über alle Zeiten hinweg – auf die Frage von Edouard Manet, die einen nicht los lässt:  « Wer hat denn gesagt, dass die Zeichnung eine Form der Schrift sei? »

Philippe Aubert de Molay, Drehbuchautor, November 2007
Übersetzung A&A